Talent Pool: Definition, Aufbau und effektive Anwendung
Ein Talent Pool ist inzwischen eine effektive Maßnahme in der Rekrutierung. Sowohl Unternehmen als auch Personalberatungen kommen zunehmend auf den Geschmack. Doch was ist beim Aufbau zu beachten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Was ist ein Talent Pool?
Ein Talent Pool ist eine Datenbank, in der Profile von Talenten gespeichert sind. Gerade in Zeiten, in denen es Arbeitgebern zunehmend schwerer fällt, geeignete Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt zu finden, wird der Talent Pool zu einem zunehmend wichtigeren Instrument zur Mitarbeiterrekrutierung. Interessant ist er sowohl für Arbeitgeber als auch für Personalberatungen.
Ist eine Vakanz bei einem Arbeitgeber zu besetzen, können Personaler oder Personalberater zunächst im eigenen Talent Pool recherchieren, ob sich darin ein Kandidat befindet, der zu der offenen Stelle passen könnte. Findet sich ein vielversprechendes Talent, kann dieses im nächsten Schritt mittels Direktansprache (Active Sourcing) auf die sich bietende berufliche Chance aufmerksam gemacht werden.
Warum sinkt mit einem Talent Pool die Time to Hire?
Ein gut strukturierter Talent Pool macht Recruitern und Personalberatern also insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels das Leben erheblich leichter. Mitunter ersparen die gesammelten Kontakte langwierige und teure Recruiting-Maßnahmen und das passende Talent ist stattdessen mit wenigen Mausklicks gefunden.Dem trägt auch Carerix innerhalb seiner Software mit immer neuen Funktionen Rechnung. Wir haben unseren Talent Pool komplett neu strukturiert und neue Features hinzugefügt, die noch vor Jahresende veröffentlicht werden.
Damit sinkt nicht nur die Time to Hire erheblich. Mit der richtigen HR Software sind auch Einstellungen, die über den Talent Pool erfolgen, in der Regel sehr passgenau, was eine langwierige Einarbeitungsphase verkürzt.
Über eine Stichwortsuche kann nicht nur nach dem perfekten Talent Ausschau gehalten werden. Ein automatisierter Profilabgleich (Matching) sorgt außerdem dafür, dass die Kandidaten herausgefiltert werden, die am besten zu der Vakanz passen.
Wie verbreitet sind Talent Pools?
Personalberater wissen schon lange um die Vorteile eines Talent Pools. Inzwischen haben sich diese ganz offenbar auch in der Unternehmenswelt herumgesprochen. Laut der Studie Recruiting Trends der Universität Bamberg werden Talent Pools inzwischen bei fast jedem zweiten Unternehmen aktiv genutzt.
Aktuell haben 41,3 Prozent der Top-1.000-Unternehmen einen eigenen Talent Pool implementiert. Fast 30 Prozent der Unternehmen planen, einen Talent Pool einzuführen. Im Mittelstand besitzt bereits ein Viertel der Unternehmen einen Talent Pool, und 16,2 Prozent planen die Implementierung für die Zukunft.
Die Bedeutung eines Talent Pools steigt also nachweislich. Das kommt nicht von ungefähr. Die Wissenschaftler aus Bamberg betrachteten für ihre Studie auch die tatsächliche Besetzung von offenen Stellen mit Kandidaten aus dem unternehmenseigenen Talent Pool und kamen zu Ergebnissen, die gerade in ausgedünnten Bereichen des Arbeitsmarktes vielversprechend klingen.
So können die Top-1.000-Unternehmen im Schnitt 15,7 Prozent ihrer Vakanzen durch Kandidaten aus ihrem eigenen Talent Pool besetzen. Im Mittelstand können sogar 18,7 Prozent der Vakanzen mit Kandidaten aus dem eigenen Talent-Pool besetzt werden.
Wie kommen Talente in einen Talent Pool?
Soweit, so gut. Aber wie kommen die Talente überhaupt in den Talent Pool? In den Talent Pool eines Unternehmens können und sollten alle Talente Eingang finden, die das Unternehmen im Rahmen seiner Personalmarketing- und Recruiting-Aktivitäten kennengelernt und als interessant qualifiziert hat.
Das kann durch die folgenden Maßnahmen geschehen:
- Hochschulmarketing
- Workshops
- Assessment-Center
- Praktika
- Social-Media-Kampagnen
Alle Talente, die über Skills verfügen, die für das Unternehmen noch einmal interessant werden könnten, sollten – ihre Einwilligung vorausgesetzt – in den Talent Pool aufgenommen werden. Gleiches gilt auch für Bewerber, die zwar grundsätzlich über ein interessantes Profil
verfügen, aber schon einmal für eine Stelle abgelehnt werden mussten. Zum Beispiel aufgrund der Vielzahl an Bewerbungen. Wer weiß! Vielleicht findet sich für sie ja bereits ein paar Monate später eine passende Jobgelegenheit im Unternehmen.
Wie gelingt der Aufbau eines Talent Pools?
Der Aufbau eines Talent Pools sollte möglichst systematisch erfolgen. Hierbei kann wiederum die richtige Software maßgeblich unterstützen, dass Talente in dem Pool aus Daten nicht untergehen, sondern dass der anwendende Recruiter dank ausgefeilter Verschlagwortungsmechanismen stets einen guten Überblick über die Talente hat, die sich darin befinden. Zum Beispiel empfiehlt es sich, verschiedene Bewerbergruppen zu definieren und die Skills eines Kandidaten so konkret wie möglich zu erfassen.
Wo liegt der Nutzen eines Talent Pools?
Letztlich entscheiden sich Unternehmen und Personalberater mit der Nutzung eines Talentpools für eine sehr kandidatenorientierte Vorgehensweise. Wichtig beim Aufbau eines Talent Pools ist nicht allein die Pflege der Datenbank. Überdies ist es wichtig ist, dass das Unternehmen mit den Kandidaten regelmäßig kommuniziert.
Auf diese Weise entsteht Bindung und das Interesse am Unternehmen erlischt nicht. Denn bei dem Kandidaten verfestigt sich der Eindruck: „Der Arbeitgeber hat mich nicht aus purer Verlegenheit in seinen Pool aufgenommen, sondern will wirklich an dem Kontakt festhalten.“ So erzeugt ein Unternehmen einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz und verfügt im Idealfall kontinuierlich über die besten Talente für seine offenen Stellenangebote.
Aber mit welchen Maßnahmen gelingt es, Talente dauerhaft über einen Talent Pool an sich zu binden? Das ist eine Frage, die in unserem nächsten Blogbeitrag geklärt werden soll.